Kritiken
Arthur Eloesser war jahrzehntelang einer der berühmtesten und einflussreichsten Theaterkritiker Berlins. Er schrieb vornehmlich für die traditionsreiche Vossische Zeitung – mit stilistischer Eleganz und untrüglichem Urteilssinn.
Daneben verfasste er Literatur-Rezensionen und er war ein Meister der literarischen Kleingattungen des Feuilletons, des Epigramms und des Essays.
Eloesser war ein großer Förderer Georg Hermanns, 1943 im KZ Auschwitz-Birkenau in Auschwitz gestorben, und ließ ihn in der ‚Vossischen‘ abdrucken. In ‚prismatischen Konstellationen‘ (Horst Olbrich) und mit feinem Gespür für die tatsächliche gesellschaftliche Zergliederung im protestantischen Preußen zeigt Hermann u. a. in deutsch-jüdischen Beziehungsverhältnissen, was möglich und was nicht möglich war. Die Selbstbehauptung seiner Protagonisten ist denn auch meist vergeblich, die inneren und äußeren Widerstände sowie antisemitische Ressentiments in ihrer Tragweite fatal.
1934 wurde das Blatt eingestellt; für Arthur Eloesser war dann auch die redaktionelle Mitarbeit beendet und er erhielt Schreibverbot für sämtliche Printmedien in deutscher Sprache. Fortan publizierte er Artikel in ‚Jüdischen Organen‘ und engagierte sich exponiert für den Kulturbund Deutscher Juden bis zu seinem Tod 1938.
Hinter der Abbildung (links) ist eine Verlinkung zur Leseprobe.
Arthur Eloesser und sein Kritiker-Kollege Monty Jacobs waren eng befreundet.