Berliner Theater- und Literaturkritiker 1870 - 1938 1870 - 1938

Arthur Eloesser

Ein paar Sätze zur Orientierung über die Person Eloessers sowie zu seinem biographischen Hintergrund.

Eloessers Werk ist … heterogen ist nicht treffend genug: vielschichtig, genreübergreifend, akademisch stichhaltig, dabei hochliterarisch und von stattlichem Umfang.

Arthur Eloessers Lebensspanne umfasst das Kaiserreich, die Weimarer Republik und den nationalsozialistischen Wahnsinn bis zu seinem Tod im Jahr 1938. Sein Sohn Max emigrierte 1933 nach Palästina, seine Tochter Elisabeth 1937 mit ihrem Mann, dem renommierten Frankfurter (Oder) Anwalt Dr. Hermann Paul Gebhardt, nach Uruguay. Deren Tochter, also Eloessers Enkelin, Irene Margarete G. Freudenheim, lebt heute hochbetagt in Brasiliens Mega-City São Paulo.

Wir reden mittlerweile von vier Folgegenerationen. Sie verteilen sich auf drei Kontinente, drei Länder.

 

Biographie

 

 

1870

20. März: Geburt in Berlin, Prenzlauer Straße 26

Arthur Eloesser wird am 20. März 1870 in Berlin als Sohn des Kaufmanns Theodor (Tobias) Eloesser (1831 – 1902) und dessen Frau Johanna (Hanna), geb. Levin (1845 – 1911), in Berlin geboren. Schwestern: Fanny (1869 – 1942) und Ida (geb. 1871, spätere Blumenthal); Brüder: Wilhelm (1865 – 1914), Max […] und Richard […]. Die Familie wohnt im Nordosten Berlins in der Prenzlauer Straße Nr. 26.

 

1883

Eintritt ins Berliner Sophiengymnasium

 

1884

20. März: eine Tante schenkt zum 14. Geburtstag eine Bibel

 

1888

September: Zum Abitur am Sophiengymnasium schenkt Onkel „Simson“ Paradeschläger

Wintersemester: Beginn des Geschichtsstudiums an der Berliner Universität

 

1889

Januar: Besuch bei seiner Schwester Ida in Oranienburg (einer von vermutlich zahlreichen Besuchen)

Gastsemester in Genf

 

1893

31. Mai: Antrag auf Zulassung zur Promotion

6. Juli: Promotionsprüfung

12. August: Verteidigung der Dissertation „Die ältesten deutschen Übersetzungen Moliérescher Lustspiele“ an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin

Beginn der Arbeit an der Habilitationsschrift

 

1897

22. April: Erste Veröffentlichung im „Magazin für Litteratur“, 66. Jahrgang

Juli: Erste Veröffentlichung in der „Neuen Rundschau“

3. November: Er bietet dem Verleger Wilhelm Hertz sein Buch „Das bürgerliche Drama“ an Er wird

Mitglied der Goethe-Gesellschaft

Bekanntschaft mit Otto Erich Hartleben

 

1898

Erster Artikel für die „Wiener Rundschau“, Heft 1

März: Erste Veröffentlichung in „Monatsschrift für Neue Litteratur und Kunst“

Sein Buch „Das Bürgerliche Drama. Seine Geschichte im 18. und 19. Jahrhundert“ erscheint

Freundschaften mit Bernhard Guttmann, Felix Poppenberg, Max Osborn und Monty Jacobs. (laut Horst Olbrich)

 

1899

21./28. Mai: Erster großer Beitrag für die Vossische Zeitung zum 100. Geburtstag von Balzac

9. Juli: Felix Poppenbergs Kritik zu „Das bürgerliche Drama“ in der Vossischen Zeitung

Juli: Alfred Kerr besucht ihn in Paris

25. Oktober: Erste mit A. E. unterzeichnete Theaterkritik in der Vossischen Zeitung.

Bis Jahresende 14 Theaterkritiken in der VZ.

Beginnt als literarischer Berater bei S. Fischer Besuch im Wallfahrtsort Lourdes

 

1900

Juli: Besuch der Weltausstellung in Paris

7. Dezember: Besuch des Wiener Burgtheaters

Tritt dem „Verein Berliner Presse“ bei

Wird zuständig für die redaktionelle Betreuung des Fortsetzungsromans der Vossischen Zeitung.

Bis Jahresende 78 Beiträge in der VZ, davon 74 Theaterkritiken

 

1901

Bis Jahresende 86 Beiträge in der VZ, davon 68 Theaterkritiken

 

1902

24. Mai: Nimmt an der Generalversammlung der Goethe-Gesellschaft in Weimar teil

25. Mai: Ausflug nach Ilmenau mit der Goethe-Gesellschaft

18. August: Tod des Vaters Theodor Eloesser

21. August: Beerdigung des Vaters Theodor Eloesser auf dem Friedhof in Weißensee

August: Gast eines Konzerts in Bayreuth (Heilanstalt)

Gründungsmitglied der „Gesellschaft für Theatergeschichte“

Eintritt in die „Gesellschaft der Bibliophilen“

Bis Jahresende 83 Beiträge in der VZ, davon 57 Theaterkritiken.

 

1903

Heirat mit Margarete Nauenberg

 

Bis Jahresende 56 Beiträge in der VZ, davon 42 Theaterkritiken

 

1904

1. bis 21. Juni: Aufenthalt in Eisenach-Marienthal, Hotel Elisabethruhe

1. bis 30. August: Aufenthalt in Noordwijk aan Zee (Holland), Villa Catherina

Gibt eine zweibändige Otto–Ludwig–Ausgabe heraus „Literarische Portraits aus dem modernen Frankreich“ erscheint bei S. Fischer

Bis Jahresende 66 Beiträge in der VZ, davon 42 Theaterkritiken

 

1905

16. Juni: Geburt des Sohnes Max

August: Bahn-Reise zum Nordkap über Schweden

28. September: „Die Schaubühne“ widmet ihm in ihrer Reihe „Berliner Theaterkritiker“ den vierten Beitrag nach Maximilian Harden, Alfred Kerr und Fritz Mauthner

Weihnachten: Besuch einer Lichtwark – Ausstellung in Hamburg

Bis Jahresende 84 Beiträge in der VZ, davon 62 Theaterkritiken

 

1906

9. Juni: Teilnahme an der Generalversammlung der Goethe-Gesellschaft in Weimar

Juni: Städtereise nach Ravenna

Bis Jahresende 62 Beiträge in der VZ, davon 40 Theaterkritiken

 

1907

Jan.: Reise ins Riesengebirge

25. Juni: Geburt der Tochter Elisabeth

August: Reise nach Schwaben (Augsburg, Ulm, Tübingen, Marbach, Weinsberg) und durch das Taubertal

Bis Jahresende 72 Beiträge in der VZ, davon 48 Theaterkritiken

 

1908

13. Juni: Teilnahme an der Generalversammlung der Goethe-Gesellschaft in Weimar im Rahmen des Goethe-Tages

26. November: Besuch der Uraufführung von Stefan Zweigs „Thersites“ im Dresdener Hoftheater

Die Familie zieht nach Charlottenburg, Dahlmannstraße 29

Bis Jahresende 85 Beiträge in der VZ, davon 59 Theaterkritiken

 

1909

18. – 30. Juni: Besucht mehrere Aufführungen im Münchener Künstlertheater

Bis Jahresende 89 Beiträge in der VZ, davon 63 Theaterkritiken

 

1910

Pfingsten: Besuch in Rom während einer touristischen Italienreise; weitere Ziele: Genua, Sorrent, Neapel

18. Juni: Teilnahme an der Jubiläumsversammlung der Goethe-Gesellschaft in Weimar

Spätsommer: Ferien in Domburg, Zeeland, Niederlande

27. September: Die Vossische Zeitung meldet, dass Dr. Felix Salten (Wien) und Dr. Arthur Eloesser (Berlin) gemeinsam den Nachlass von Josef Kainz sichten und pflegen wollen

Dezember: Mitglied der „Freien literarischen Gesellschaft“

Die Bände 1 – 4 der fünfbändigen Kleist-Ausgabe erscheinen

Bis Jahresende 68 Beiträge in der VZ, davon 40 Theaterkritiken

 

1911

7. April: Gast bei Walther Rathenau

23. Juni: Besuch des Theaters in Lauchstädt

14. Juli: Tod der Mutter Johanna Eloesser

17. Juli: Beerdigung der Mutter Johanna Eloesser auf dem Friedhof in Weißensee

August: Sommerurlaub in Arendsee (Ostsee); (Arendsee heißt ab 1937 Kühlungsborn)

21. November: Rede anlässlich des 100. Todestages von Heinrich v. Kleist vor Berliner Freien Studentenschaft

Liefert den einleitenden Aufsatz für das Buch zum 25. Jubiläum des S. Fischer-Verlages

Band 5 seiner fünfbändigen Kleist-Ausgabe kommt heraus

Bis Jahresende 69 Beiträge in der VZ, davon 43 Theaterkritiken

 

1912

24. Mai: Teilnahme an der Generalversammlung der Goethegesellschaft in Weimar, er sieht den „Urfaust“

Juni: Besuch des Theaters in Lauchstedt

Sommer: Besuch in Schweden, anschließend an der Ostsee

Bis Jahresende 94 Beiträge in der VZ, davon 46 Theaterkritiken

 

1913

Mai: Besuch von alten Freunden in Paris

11. Juni: Teilnahme an der Jungfernfahrt des Passagierschiffes „Imperator“ bis Southhampton, Rückfahrt am 16. Juni mit der „Cincinnati“

18. Juni: Vorerst letzter Beitrag als Festangestellter für die Vossische Zeitung

September.: Nimmt seine Tätigkeit als Dramaturg und Regisseur am Lessing-Theater unter Victor Barnowsky auf

1.Oktober: A. E. als Lehrkraft am Institut des Lessings-Theaters für Schauspielkunst genannt

Bis Jahresende 35 Beiträge in der VZ, davon 13 Theaterkritiken

 

1914

Einberufung zum Kriegsdienst, Garnison im Elsass

 

1915

Vorzeitige Entlassung aus dem Kriegsdienst wegen einer Lungenerkrankung

11. September: Premiere: Ernst Hardt „König Salomo“ am Deutschen – Künstler- Theater; Regie A. E.

25. September: Premiere: Arthur Schnitzler „Zwischenspiel“, am Deutschen – Künstler- Theater; Regie A. E.

Eine Buchkritik in der Vossischen Zeitung

 

1916

25. Dezember: Premiere: Thaddäus Rittner „Wölfe in der Nacht“ am Deutschen – Künstler- Theater; Regie A. E.

Einleitung zu: „Novellen“ von Heinrich von Kleist erscheint im Verlag Ullstein & Co., Reihe „Die Fünfzig Bücher“, Band 12

Zwei Buchkritiken und ein Porträt in der Vossischen Zeitung

 

1917

2. Februar: Premiere: Hans Kyser „Charlotte Stieglitz“ am Lessing – Theater, Regie A. E.

 

1919

Beginn der Tätigkeit als Kultur-Korrespondent der „Frankfurter Zeitung“ in Berlin

„Die Straße meiner Jugend“ erscheint im Verlag Egon Fleischel & Co., Berlin

Zwei Buchkritiken in der Vossischen Zeitung

 

1920

27. Januar: Premiere: Carl Sternheim „Die Marquise von Arcis“ am Deutschen – Künstler- Theater; Regie A. E.

Der preußische Kultusminister Konrad Haenisch beruft ihn in den Ausschuss für den Schiller-Preis

Beginnt als Theaterkritiker für das „Blaue Heft“ zu arbeiten

Acht Buchkritiken und andere Beiträge in der Vossischen Zeitung

 

1921

1. Oktober: Wird Geschäftsführender Direktor des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller (SDS)

November: Auftritt als Gutachter im „Reigen“ – Prozess

Vortragsreise in die Niederlande

Vier Buchkritiken in der Vossischen Zeitung

 

1922

15.(oder 19.?) November: Eine Rede zum 60. Geburtstag Gerhart Hauptmanns in der Aula der Berliner Universität (neben Gustav Roethe, Felix Hollaender und Paul Loebe)

23. November: Erster Beitrag für die „Weltbühne“

Vorstandsmitglied der neu gegründeten Kleist-Gesellschaft

Drei Buchkritiken in der Vossischen Zeitung

 

1923

Vier Buchkritiken und andere Beiträge in der Vossischen Zeitung

 

1924

Februar: Beginnt Mitarbeit an der sozialdemokratischen Zeitschrift „Die Glocke“

Herbst: Beendigung der Mitarbeit an „Das blaue Heft“, wird ständiger Mitarbeiter der „Weltbühne“

Sein „De duitsche Litteratuur sinds 1880“ erscheint in Amsterdam

Neun Buchkritiken und andere Beiträge in der Vossischen Zeitung

 

1925

18. Juni: Überbringt Anselma Heine namens des SDS ein Wacholderbäumchen

Oktober: Beendet seine Mitarbeit an „Die Glocke“

„Thomas Mann. Sein Leben und sein Werk“ erscheint zum 50. Geburtstag Manns im S. Fischer-Verlag Berlin

Sein Essay „Der Geist von Berlin“ erscheint in „Das Pantheon. Ein Hausbuch deutscher Dichtung und Kunst in der Gegenwart“

Fünf Buchkritiken und andere Beiträge in der Vossischen Zeitung

 

1926

3. Januar: Hält Gedenkrede für Moritz Heimann in der Tribüne

November: „Elisabeth Bergner“ erscheint im Williams & Co Verlag Charlottenburg

19. Dezember: Hält Gedenkrede für Siegfried Jacobsohn im Deutschen Theater (Ankündigung der Gedenkfeier in Weltbühne 50 vom 14. Dezember)

Vier Buchkritiken in der Vossischen Zeitung

 

1927

18. Januar: erste Theaterkritik für die Weltbühne

Fünf Buchkritiken in der Vossischen Zeitung

 

1928

20. März: letzte Theaterkritik für die Weltbühne

März: Vortrag zu Fragen des Theaters in Hamburg; Besuch der Kammerspiele

Bis April Geschäftsführender Direktor im SDS

1. April: Neueintritt in den Redaktionsverband der Vossischen Zeitung als Nachfolger von Prof. Alfred Klaar

7. April: Erste Theaterkritik für die Vossische Zeitung nach dem Neueintritt in die Redaktion

Juli: Kuraufenthalt in Bad Nauheim (Hessen)

„Das deutsche Theater seit 1918“ erscheint im Otto Stollberg Verlag im Sammelband „Zehn Jahre deutsche Geschichte 1918 – 1928“

Bis Jahresende 55 Beiträge in der VZ, davon 38 Theaterkritiken

 

1929

Erste Julihälfte: Reise nach Wien und zurück entlang der Donau

Studienfahrt mit dem Reichsverband der deutschen Presse in die Tschechoslowakei

Bis Jahresende 84 Beiträge in der VZ, davon 51 Theaterkritiken

 

1930

11. Februar: letzter Beitrag für die Weltbühne

30. Mai: Teilnahme an den Feiern „25 Jahre Deutsches Theater“

Juni: Zwei Wochen Ferien in Frankreich (Toulon, Marseille)

Bis Jahresende 91 Beiträge in der VZ, davon 62 Theaterkritiken

 

1931

„Wie schreibt man eine Literaturgeschichte?“ erscheint in der Zeitschrift „Querschnitt“

28. März: A. E. hält Begrüßungsrede beim Bankett des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller zum 60. Geburtstag von Heinrich Mann

Anfang Juni: Berichterstatter vom Internationalen Schriftsteller-Kongress in Paris

Oktober: Aufenthalt in Hannoversch-Münden (Niedersachsen)

Bis Jahresende 81 Beiträge in der VZ, davon 46 Theaterkritiken

 

1932

26. Juni: A. E. hält in der Volksbühne am Bülow-Platz die Festrede zum 70. Geburtstag von Johannes Schlaf

Bis Jahresende 79 Beiträge in der VZ, davon 57 Theaterkritiken

 

1933

24. Februar: Letzte Theaterkritik unter vollem Namen

10. März: Wird mit weiteren Mitgliedern aus dem Hauptvorstand des SDS gedrängt

26. April: Sein Name erscheint auf einer „Liste verbrennungswürdiger Literatur“ in der „ Berliner Illustrierten Nachtausgabe“

15. Mai: Letzte Theaterkritik in der Vossischen Zeitung

18. Juli: Das Auktionshaus Max Perl versteigert 4.500 Bände seiner privaten Bibliothek

Sommer: Besuch bei Ernst Barlach in Güstrow

Oktober: Programmschrift „Judentum und deutsches Geistesleben“

Jahresende: Umzug nach Charlottenburg, Lietzenseeufer 1

Bis Jahresende 39 Beiträge in der VZ, davon 20 Theaterkritiken

 

1934

6. März: Letztes Porträt in der Vossischen Zeitung: Die Karschin.

25. März: Letzter Beitrag in der Vossischen Zeitung: Der Staatsgedanke in der deutschen Dichtung

Übernimmt das Theaterreferat der „Jüdischen Rundschau“ als freier Mitarbeiter

Benutzt das Pseudonym Marius Daalmann für Elseviers geillustraded Maansblad

Frühjahr: Erste Palästina-Reise

2./4. Oktober: Vortrag in der Rheinlandloge in Köln: Die jüdische Psyche in der modernen Schauspielkunst

Bis 25. März 6 Beiträge in der VZ (keine Theaterkritiken)

 

1936

„Vom Ghetto nach Europa“ erscheint im Verlag Jüdische Buch-Vereinigung

 

1937

Zweite Palästina-Reise (nach dem 10. September bis spätestens 30. Dezember) wegen Erkrankung vorzeitig abgebrochen

 

1938

4. Januar: „Jüdische Rundschau“ meldet Erkrankung nach Rückkehr aus Palästina

14. Februar: Stirbt im Jüdischen Krankenhaus Berlin nach einer Operation

17. Februar: Trauerfeier im Krematorium Wilmersdorf, Monty Jacobs und Robert Weltsch halten die Trauerreden

März: Posthum: Letzte Veröffentlichung über Lucas Cranach

April: Nachrufe von Top Naeff, Julius Bab (J.B.), Dr. Hugo Lachmanski, Dr. Ludwig Davidsohn;

Nachruf in der „Jüdischen Rundschau“

 

 

Postum

 

Arthur Eloessers Sohn Max konnte 1933 nach Palästina, die Tochter Elisabeth zusammen mit ihrem Mann Hermann P. Gebhardt und der Tochter Irene 1937 nach Montevideo (Uruguay) emigrieren. Margarete Eloesser kann trotz verzweifelter Bemühungen Deutschland nicht mehr verlassen. Sie wird am 25. Januar 1942 nach Riga deportiert und dort ermordet.

Das Schicksal der Deportation und Ermordung erleidet im Juni 1942 auch Arthur Eloessers ältere in Berlin lebende Schwester Fanny Levy.

Der umfangreiche Nachlaß Arthur Eloessers mit wertvollen Korrespondenzen scheint verschollen; nur wenige Dokumente befinden sich heute im Besitz öffentlicher Archive. 1952 versteigert das Auktionshaus Rosen in Berlin einige Partien aus dem Nachlaß; vergeblich versucht Max Eloesser wieder in den Besitz der „aufgetauchten“ Dokumente aus der Hinterlassenschaft seines Vaters zu gelangen. Bis heute werden u. a. von Thomas Mann, Ernst Barlach und Josef Kainz an Arthur Eloesser gerichtete Briefe von unbekannter Seite immer wieder dem Auktionshandel zugeführt.

 

1970

Neuauflage der Buchs DAS BÜRGERLICHE DRAMA. SEINE GESCHICHTE IM 18. UND 19. JAHRHUNDERT.

 

1987

Neuauflage des Buches DIE STRASSE MEINER JUGEND im Verlag Das Arsenal des Verlegers Dr. Moses-Krause und damit die Einleitung einer Eloesser-Rezeption.

 

1990

Ausstellung Arthur Eloesser – ICH BIN KEIN PROPHET, SONDERN NUR EIN BEOBACHTER im Berliner Kurfürstendamm-Karree.

 

1996

Polnische Übersetzung des Kapitels BERLINER LANDSTURM 1915 aus dem Buch DIE STRASSE MEINER JUGEND in: WIR – EDYCJA LITERACKA NR 3 / LITERATUREDITION NR. 3 (April 1996).

 

1998

Errichtung eines Gedenksteins auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee zum Andenken an Arthur Eloesser, seine Frau Margarete Eloesser geb. Nauenberg und seine Schwester Fanny Levy geb. Eloesser durch die Enkel Irene Freudenheim und Michael Eloesser.

 

1999

Der Senat von Berlin beschließt am 10. August 1999, die Begräbnisstelle Arthur Eloessers auf dem Wilmersdorfer Waldfriedhof als Berliner Ehrengrab in seine Obhut zu nehmen.

 

2011

Einweihung des Margarete-und-Arthur-Eloesser-Parks am 6. September 2011 in Berlin. Der Park befindet sich an der Gervinus- Ecke Windscheidstraße im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, Ortsteil Charlottenburg. Auftakt der Dreharbeiten für einen Dokumentarfilm über die Familie Eloesser.